Die Michelangelo-Hand, eine bionische Erfindung von Otto Bock, wird über die eigenen Muskelsignale des Trägers gesteuert. Durch Muskelaktivität wird eine Spannung erzeugt, die auf der Hautoberfläche messbar ist. Die faszinierende Funktionsweise der Prothese baut genau darauf auf: Eine Elektrode auf der Hautoberfläche des Stumpfes leitet Muskelimpulse in Form von elektrischer Spannung an die Michelangelo-Hand weiter. Elektrische Motoren und Mikroprozessoren wandeln diese Signale dann in spezielle Bewegungen um.
Sieben unterschiedliche Griffmöglichkeiten gibt es, die Griffkraft liegt bei bis zu sieben Kilogramm. Was Menschen ohne körperliche Einschränkung mit dem perfekten Zusammenspiel von insgesamt 27 Knochen, 39 Muskeln und 36 Gelenken in ihrer Hand leisten können, wird mit dieser bionischen Prothese zumindest teilweise wieder möglich. Doch das ist nicht das einzige bionische Wunderwerk für den Körper des Menschen.
Nach Knochenbrüchen ist im Körper häufig der Einsatz von Schrauben nötig, die beim Zusammenwachsen der Knochen helfen. Oder mit denen eine Rückgratstütze am Wirbelknochen befestigt wird. Lange gab es allerdings das Problem, dass die Schrauben bei plötzlichen Belastungen – zum Beispiel beim Ausrutschen – auseinanderbrachen. Und damit erneute gesundheitliche Probleme und Operationen ausgelöst wurden.
Der Bioniker und Biomechaniker Claus Mattheck fand für das Problem eine natürliche Lösung: Er schaute sich den Aufbau von Bäumen an, die an besonders beanspruchten Stellen gezielt zusätzlich Holzbewuchs ansetzen. Statt rechter Winkel „arbeitet“ die Natur zu Stabilisierung mit sanften Rundungen. Nach diesem Vorbild wurden bionische Schrauben entwickelt, die mit einer entsprechenden Gewindestruktur eine 20 Mal höhere Lebensdauer als ihre Vorgängermodelle mitbringen.
Ebenso genial ist, wie die Natur zum Vorbild wurde, um ein bionisches Produkt zur Verbesserung des Hörvermögens zu entwickeln. Mehr über das sogenannte Cochlea-Implantat gibt’s auf Level 3.