Luise ist 21 und studiert im 5. Semester Ernährungswissenschaften. Übers Studium kam sie als Werkstudentin zu Organic Garden, einem Unternehmen, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, viele Menschen für gesunde Ernährung zu begeistern und dabei umweltbewusst zu handeln. Das ist ganz nach dem Geschmack von Luise.
Ich bin an der Uni und komme gerade aus der Vorlesung. Zum Glück geht ja gerade wieder ein bisschen was in Präsenz. Das ist in diesen Zeiten leider nicht immer selbstverständlich. Gleich habe ich dann noch ein Meeting bei Organic Garden.
Die Organic Garden AG ist ein Food-Tech-Start-up mit Hauptsitz in Ingolstadt und einer Tochtergesellschaft in Hergolding bei Vaterstetten. In dem Landwirtschafts- und Technologiegürtel vor den Toren Münchens hat der Ernährungsexperte und Sternekoch Holger Stromberg zusammen mit dem Digital-Experten Martin Wild und dem Seriengründer Martin Seitle das außergewöhnliche Unternehmen auf den Weg gebracht. Ich habe hier einen Job als Werkstudentin. Das Ziel ist, viele Menschen für gesunde Ernährung und umweltbewusstes Handeln zu begeistern. Besonders spannend finde ich, dass dahinter ein Nachhaltigkeitsmodell steht, das von der Lebensmittelproduktion bis hin zum fertigen Gericht reicht.
So sollen Organic Garden-Farmen einmal aussehen
Das war jetzt nicht schwer. Über meine Fachschaft der Uni bin ich auf eine Jobanzeige gestoßen und habe mich direkt als Werkstudentin beworben. Danach ging alles ganz einfach …
In einem Start-up ist immer viel zu tun. Ich helfe einfach da, wo Hilfe benötigt wird. Vor allem unterstütze ich Dimana, unsere Ernährungswissenschaftlerin, in ihrer Arbeit. Organic Garden beliefert beispielsweise Schulen mit gesundem und nachhaltigem Essen. Hier kümmere ich mich um die Essensplanung, die ernährungsphysiologische Auswertung der Speisen, die Bildungsarbeit im Bereich Ernährung, die Content-Erstellung für die Online-Medien und vieles mehr. Also langweilig wird einem hier nicht.
Zu sehen, wie aus einer wirklich großen Idee ein Projekt heranwächst und wie es nach und nach zur Umsetzung kommt. Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile überall in der Gesellschaft angekommen. Da ist eine echte Aufbruchsstimmung zu spüren. Daran direkt beteiligt zu sein, ist schon großartig.
Weil Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens eine Rolle spielt. Zum Beispiel in der Ernährung, in der Transportmittelwahl, im eigenen Konsumverhalten, in den zwischenmenschlichen Kontakten. Wir können damit unsere eigene Lebensweise und unsere eigene Zukunft direkt mitbeeinflussen.
Ich würde zum Beispiel ungern in einem großen Lebensmittelkonzern arbeiten, wo ich weiß, dass es dort um alles, nur nicht um Nachhaltigkeit geht. Ich habe keine Lust in einer Lebensmittelindustrie tätig zu sein, die nur auf Gewinn und Wachstum fokussiert ist und deswegen Lebensmittel nicht nur immer süßer und fettiger macht, sondern über die Anbauweisen und die Verarbeitung ihrer wesentlichen Nährstoffe beraubt. Ich finde es wichtig, eine nachhaltige Lebensmittelindustrie mit voranzubringen. Das ist nicht nur gesünder für den Planeten, sondern auch für den Menschen.
Jeder und jede einzelne von uns
kann etwas bewegen.
Zum Beispiel, indem wir unser Konsumverhalten ändern hin zu nachhaltigen Alternativen: ressourcenschonend, mit klarem Fokus auf Kreislaufwirtschaft und Müllvermeidung. Dazu gilt es, viele Menschen zu erreichen. Aber nicht, um sie zu belehren, sondern um sie zu begeistern.
Ich wollte schon immer etwas tun, wo ich gleich sehe, dass meine Arbeit etwas bewirkt und ich anderen Menschen helfe. Meine erste Wahl fiel daher auf ein Medizinstudium. Als ich dann ein Praktikum im Krankenhaus gemacht hatte, habe ich aber schnell gemerkt, dass dies doch nicht das Richtige für mich war. Durch eine Freundin erfuhr ich von dem Studiengang der Ernährungswissenschaften, habe mich weiter informiert und gleich beworben. Und jetzt bin ich hier! Das war für mich genau die richtige Entscheidung.
Ich habe jetzt ja schon einiges im Studium mitbekommen. Vor allem die Laborpraktika sind immer sehr faszinierend. Da kriegt man mit, wie Wissenschaftler arbeiten und wie vielfältig der Bereich der Ernährungswissenschaften ist. Da ist mir auch so richtig bewusst geworden, wie wichtig Wissenschaft in unserer Gesellschaft ist. Alles basiert letztlich auf Wissenschaft – auch wenn das manch einer heute nicht so sieht.
So ganz sind die ja nicht auf der Strecke geblieben. Wir haben einige Module, die in Richtung Ernährungsmedizin gehen. Da wird einem vor Augen geführt, dass eigentlich alle Krankheiten immer auch mit Ernährung zu tun haben. Indem wir lernen, wie der Körper funktioniert, lernen wir zugleich, wie entscheidend eine gesunde Ernährung ist.
Luises grüner Job: Für sie verbindet sich nachhaltige Lebensmittelproduktion mit der ganzen Wertschöpfungskette: von der Zubereitung über den Vertrieb und die Vermarktung bis hin auf den Teller
Das glaube ich nicht. Aber ich verspüre zunehmend das Bedürfnis, mein erworbenes und vertieftes Wissen weiterzutragen. Vor allem Kinder sollten schon in der Schule lernen, wie wichtig Ernährung ist und wie gesunde Ernährung funktioniert. Mir wird immer bewusster, welche Rolle eine frühe Bildung spielt und wie diese die Kinder prägen wird. Dazu beitragen zu können, gefällt mir schon sehr.
Mehr noch als Infoveranstaltungen von Professoren und „Erwachsenen“ interessieren mich die Erfahrungen anderer Studierenden und Gleichaltrigen, die selbst vor kurzem noch in dieser Orientierungsphase waren. Wir hatten in der Schule zwar einen Tag, an dem wir einen Eignungstest für verschiedene Studiengänge machen konnten. Aber das waren nur die typischen Studiengänge wie BWL, Jura, Medizin, Maschinenbau und so. Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass man bei Infoveranstaltungen auch mehr von den eher „unbekannten“ Studien- und Ausbildungsgängen Infos bekommt, am besten durch eigene Erfahrungsberichte von verschiedenen Menschen, die ihren Beruf vorstellen und erzählen, wie sie dazu gekommen sind.
Habt Mut zu Studiengängen und Ausbildungsberufen, die eher weniger bekannt sind und von dem konventionellen Weg abweichen. Und es geht nicht nur darum, wie viel man mit dem Beruf später verdient, sondern auch darum, was einen persönlich erfüllt, wirklich interessiert und weiterbringt. Der Job muss für einen selbst Sinn machen. Dann macht er auch dauerhaft Spaß.
Dafür gibt es natürlich keine Garantie. Aber nichts zu machen, ist sicherlich keine Alternative. Wenn wir, wie bei Organic-Garden, in neuen Möglichkeiten eines nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens denken, können wir etwas bewegen. Und je mehr so denken und handeln, um so größer sind unsere Chancen auf eine lebenswerte Zukunft. Ich bin überzeugt, da geht wirklich was.
Jobs mit Nachhaltigkeit:
Schaut mal, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es dazu beispielsweise aktuell bei Organic Garden gibt!