Das Modul ging über mehrere Tage. Es beinhaltete einen hohen Anteil an Eigenarbeitsphasen und einer Abschlusspräsentation.
In diesem Modul konnten die Teilnehmenden herausfinden, ob ihnen das Unternehmerische liegt. Sie entwickelten gemeinsam Ideen oder Produkte und versuchten sie im Wettbewerb an den Mann oder die Frau zu bringen. Zentrale Frage im Sinne einer beruflichen Orientierung war:
- „Welche Kompetenzen braucht ein Unternehmen / eine Unternehmensführung?“
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wurde in diesem Modul konkret durch die Aufgabenstellung umgesetzt: Die Teilnehmenden sollten eine nachhaltige Produktidee entwickeln und in diesem Zusammenhang den Nachhaltigkeitsaspekt begründen und durchleuchten.
Da es in diesem Modul auch um das Thema Kommunikation ging, wurde zu Beginn quasi als „Energizer“ das Lego-Kommunikationsmodell angewendet. Hierbei mussten die Teilnehmenden nur anhand der Beschreibung eines Spielpartners, ein Legobauwerk nachbauen, ohne dass man das Bauwerk sehen konnte. Anschließend wurde zum Einstieg in das Thema „Produktidee entwickeln“ der Brainteaser „Think outside the box“ gespielt. Neue (nachhaltige) Ideen lassen sich nicht einfach auf Knopfdruck generieren. Durch die Übung sollten die Teilnehmenden einen Impuls bekommen, um die eigene Routine zu durchbrechen und neue Perspektiven einzunehmen, da dieses wichtige Kompetenzen sind – nicht nur um eine Idee für ein Produkt zu bekommen, sondern auch um nachhaltig denken und handeln zu können. Bei der Aufgabe sollten die Teilnehmenden neun Punkte, die quadratisch angeordnet waren, mit vier Strichen miteinander verbinden. Dabei durfte der Stift nicht abgesetzt werden und man durfte nicht auf derselben Linie zurückgehen. Gelöst werden konnte die Aufgabe nur, wenn man „out of the box“ denkt, indem man die imaginären Grenzen des Quadrates verlässt.
Anschließend erläutern die Coaches den Teilnehmenden mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation, worauf sie bei der gestellten Aufgabe achten müssen.
An den folgenden Tagen standen die Workcamp-Coaches im Sinne eines konstruktivistischen Bildungsansatzes als Ansprechpersonen für eventuelle Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung, so dass ein selbstgesteuertes, kooperatives Lernen der Teilnehmenden gefördert wurde.
Die Ergebnisse werden am letzten Workcamp-Tag im Plenum vorgestellt und besprochen. Hierbei reflektieren die Teilnehmenden in welcher Rolle sie sich bei dieser Aufgabe am ehesten gesehen haben: Waren sie mehr für die Finanzen, das Marketing oder die Forschung und Entwicklung zuständig?
Die Ideen der Jugendlichen waren sehr vielfältig und begeisternd. Sie reichten von Dienstleistungen wie zum Beispiel einem Sharing-Modell für Sportausrüstung in Vereinen, über Produkte wie beispielsweise einem biologisch abbaubaren Eisstiel, der bienenfreundliche Blumensamen enthält und beim Wegwerfen verrottet bis hin zu einer App für die Zimmerpflanzenpflege inklusive Tauschbörse. Auch die Präsentationen waren nach den drei Workcamp-Tagen sehr professionell und kreativ, so wurden einige Präsentationen beispielsweise auch Theaterstück oder Werbefilm vorgeführt.