fbpx [01.1] Salvinia-Effekt
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Was ist überhaupt Salvinia?

Salvinia ist der Name eines Schwimmfarns. Er stammt ursprünglich aus Südamerika, ist aber mittlerweile auch schon in Teilen Europas heimisch geworden. Vielerorts gelten die Wasserpflanzen wegen ihrer starken Vermehrung als Unkraut und werden entfernt. Dabei verfügen sie über eine erstaunliche Eigenschaft:

Mit Luftblasen Wasser abhalten. Salvinia-Schwimmfarne sind in der Lage, sogar über mehrere Monate eine Luftschicht unter Wasser zu halten. Möglich machen das Mini-Härchen (Fachbegriff Trichome) an der Oberfläche der Pflanze, die zwischen 0,3 und 2,5 Millimeter lang sind und aussehen wie kleine Schneebesen. Fast die gesamte Blattoberfläche inklusive der Trichome ist mit Wachskristallen überzogen. Dieses Material ist wasserabweisend, also hydro-(Wasser)-phob-(fürchtend). Diese Materialeigenschaft in Kombination mit der feinen Härchen-Struktur ergibt eine extrem wasserabweisende, sozusagen super-hydrophobe Oberfläche.

Wenn man den Schwimmfarn unter Wasser taucht, bleiben in den vielen Zwischenräumen zwischen den elastischen „Schneebesen“ winzige Luftbläschen eingeschlossen. Das Besondere ist, dass sich an den Spitzen der „Schneebesen“ keine Wachskristalle befinden, wie sonst auf der gesamten Oberfläche. Dadurch sind diese Stellen wasseranziehend, also hydro-(Wasser)-phil-(liebend). An den Haarspitzen wird die Wasserschicht dadurch über den mit Luft gefüllten Haarzwischenräumen festgehalten, so dass die ins Wasser gezogenen Luftbläschen gefangen sind und nicht entweichen können. Das ist der sogenannte Salvina-Effekt. Für den Salvinia-Schwimmfarn hat das einen ganz praktischen Nutzen: Er wird nicht „nass“ und Krankheitserreger oder ähnliches können sich nicht auf ihm ansiedeln.

WELT KOMPAKT erklärt die Superpflanze hier ganz kurz und verständlich
Öl aus Wasser ziehen

Der Schwimmfarn kann noch viel mehr: Superhydrophobe, wasserabweisende Strukturen sind meistens auch lipo-(Öl)-phil-(liebend), das heißt, dass sie zwar Wasser abstoßen, aber Öl anziehen. Salvinia ist in der Lage, in kürzester Zeit größere Mengen Öl aufzunehmen. Man kann diese Pflanzen also dazu nutzen, Öl aus Wasser zu entfernen.

Die Bionik beschäftigt sich damit, Phänomene der Natur zu verstehen und für die Technik nutzbar zu machen.

Welche Materialien für die Trennung von Wasser und Öl entwickelt wurden, erfahrt Ihr im nächsten Level.