Salvinia ist der Name eines Schwimmfarns. Er stammt ursprünglich aus Südamerika, ist aber mittlerweile auch schon in Teilen Europas heimisch geworden. Vielerorts gelten die Wasserpflanzen wegen ihrer starken Vermehrung als Unkraut und werden entfernt. Dabei verfügen sie über eine erstaunliche Eigenschaft:
Mit Luftblasen Wasser abhalten. Salvinia-Schwimmfarne sind in der Lage, sogar über mehrere Monate eine Luftschicht unter Wasser zu halten. Möglich machen das Mini-Härchen (Fachbegriff Trichome) an der Oberfläche der Pflanze, die zwischen 0,3 und 2,5 Millimeter lang sind. Sie halten winzige Luftblasen auch unter Wasser dauerhaft fest. Die Oberfläche der Pflanze ist dadurch extrem wasserabweisend. Die Wissenschaftler*innen nennen das superhydrophob. Für den Salvinia-Schwimmfarn hat das einen ganz praktischen Nutzen: Er kann sich dadurch selbst vor Verschmutzungen schützen.
Genau diese Eigenschaft – den sogenannten Salvinia-Effekt – kann man sich nun bei der Trennung von Wasser und Öl zunutze machen. Salvinia ist mit ihren Ausläufern in der Lage, in kürzester Zeit größere Mengen Öl aufzusaugen. Theoretisch könnte man diese Pflanzen also dazu nutzen, Öl aus Wasser zu entfernen.
Allerdings nehmen nur die Blätter das Material auf. Man müsste also erst einmal größere Mengen der Schwimmpflanze aus dem Wasser herausfischen, die Blätter von den Stängeln abzupfen und an den Ort der Benutzung bringen. Ziemlich unpraktisch! Deshalb haben sich Wissenschaftler*innen Gedanken gemacht, wie man den Salvinia-Effekt in einem künstlichen Material bionisch nachbilden könnte.
Die Bionik beschäftigt sich mit der Aufgabe, Phänomene aus der Natur in der Technik nutzbar zu machen.
Welche Materialien für die Trennung von Wasser und Öl entwickelt wurden, erfahrt Ihr im nächsten Level.