Bionik-Wissenschaftler*innen vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen der Universität Bonn und vom Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben erforscht, wie man Ölverschmutzungen nachhaltig und effektiv aus dem Wasser entfernen kann. Dazu schauten sie sich einige Arten von Salvinia-Schwimmfarnen genau unter dem Mikroskop an.
Sie fanden heraus, dass die spezielle Haarform der Farnart Salvinia molesta besonders effektiv Öl aufnimmt. Die Härchen sehen wie Schneebesen aus. Die lassen sich künstlich zwar sehr schwer nachbilden, aber es stellte sich heraus, dass es vor allem auf die Haarlänge und den Abstand zwischen den Härchen (winzige 100 bis 200 Mikrometer) ankommt.
So wurde ein Material aus Kunststoff mit den Mikro-Härchen wie beim Schwimmfarn Salvinia entwickelt. Die Wissenschaftler*innen gaben dem Material den Namen Nanofur – übersetzt heißt das Nanopelz. Der Nanopelz ist in der Lage, sehr schnell Öl aufzunehmen. Und kann damit sehr gut Öl von Wasser trennen. Das aus Polycarbonaten hergestellte Material wird einfach ins Wasser geworfen und kann nach dem Einsatz – dann vollgesogen mit Öl – wieder problemlos eingesammelt und gereinigt werden. Das ist ideal für den Einsatz bei Ölkatastrophen. Allerdings könnte das Material auch dafür benutzt werden, im täglichen Leben an Tankstellen oder Waschstraßen oder in Industrieanlagen Öl von Wasser zu trennen. Und somit die Umwelt zu schonen.
Im nächsten Level erfährst Du, was wir von Salvinia lernen können, um nicht nur Öl zu trennen, sondern auch Öl zu sparen.