fbpx Modul „I“
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Unsere Workcamp-Module
"I" wie Investigative, die forschende Neigung.
Der Interessenskompass

Der US-amerikanische Psychologe John Holland sieht in den Interessen wesentliche Persönlichkeitsmerkmale. Um dabei eine Orientierung zu geben, hat er sie in sechs Kategorien eingeteilt: R I A S E C. Dabei steht I für Investigative, also forschende Tätigkeiten.

Die Teilnehmenden der GUYF-Workcamps hatten die Möglichkeit ihre forschenden Interessen auszuloten. Im Sinne der Berufsorientierung waren zentrale Fragen:

  • „Was gehört zu den Tätigkeiten forschenden Arbeitens?“
  • „Was liegt mir persönlich?“

Im Sinne der Nachhaltigkeit hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Natur aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen.

Je nach Interesse der Teilnehmenden dauerte das Modul vier bis fünf Stunden. Es kann an und in aquatischen und terrestrischen Biotopen umgesetzt werden. Im Fall der GUYF-Workcamps fand es überwiegend am und im Grimnitzsee statt.

Zu Beginn des Moduls gab es eine mündliche Umfrage, um zu erfahren, welche Erfahrungen die Teilnehmenden bereits mit dem Thema „Forschung bzw. forschendes Lernen/ Arbeiten“ in Schule, Beruf oder Freizeit gemacht haben. Dabei wurde darauf eingegangen, dass Forschung nicht nur praktisches, sondern auch theoretisches Arbeiten bedeutet.

Anschließend wurde mit Hilfe des bionischen Beispiels Salvinia-Effekt der naturwissenschaftliche Erkenntnisweg gemeinsam erarbeitet. Hierbei konnten die Teilnehmenden beobachten, dass eine Salvinia-Pflanze unter Wasser eine silbrige Schicht aufweist. Anschließend wurden für die Beobachtung mögliche Theorien aufgestellt und überlegt, wie man eine Untersuchung durchführen müsste, um die Theorien zu beweisen und den Effekt zu erklären. Die unterschiedlichen Ansätze wurden besprochen, dann sahen sich die Teilnehmenden Salvinia-Blätter unter dem Mikroskop an. Diese Aktion wurde gleichzeitig dazu genutzt, um den Aufbau, den Umgang und das Arbeiten mit dem Mikroskop zu erklären bzw. zu wiederholen. Danach wurde den Teilnehmenden erklärt, wie der Effekt funktioniert.

Informationen zum Salvinia-Effekt finden sich in der GUYF-Wikisphäre unter https://green-up-your-future.de/01-1-salvinia-effekt/.

Der weitere Verlauf des Moduls fand durch selbstgesteuertes und kooperatives Lernen statt, bei dem die Workcamp-Coaches als Berater zur Seite standen. Die Teilnehmenden erhielten verschiedene Arbeitsmaterialien, um Biotopuntersuchungen durchführen zu können.

Im Fall der Workcamps am Grimnitzsee bot es sich an, den See zu untersuchen, so hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit mit Wathosen in den See zu gehen. Die Jugendlichen konnten aber auch andere angrenzende Biotope, wie zum Beispiel das Ufer, einen Seerosenteich oder eine Wiese untersuchen. Auf chemische Untersuchungen wurde aus ökologischen Gründen verzichtet. Die Teilnehmenden nahmen Wasserproben und untersuchten diese mit dem Mikroskop und bestimmten verschiedene Organismen mit der entsprechenden Fachliteratur.

So konnten die Jugendlichen sich ausprobieren und dabei feststellen, welcher Teil des forschenden Arbeitens ihnen mehr lag: einige Teilnehmer*innen fanden beispielsweise das Herstellen von Präparten interessant, andere stellten fest, dass ihnen doch eher das theoretische Arbeiten mit Bestimmungsbüchern und das Auswerten von Messdaten lag, wieder andere stellten fest, dass ihnen das Beobachten von Tieren lag.

Natürlich gab es auch Teilnehmenden, die festgestellt haben, dass ihnen die forschende Neigung gar nicht lag, sie es aber dennoch toll fanden, die Natur aus einer anderen Perspektive zu erleben. Genau diese Erfahrungswerte wurden abschließend während des Moduls gemeinsam reflektiert.

Statements der Jugendlichen:

„Das waren endlich mal tolle Mirkoskope mit denen wir gearbeitet haben. In der Schule hat mir das nie Spaß gemacht. Ich glaube, weil ich auch nie etwas erkennen konnte.“

„Die forschende Neigung ist nichts für mich, aber ich fand es super im See zu stehen und die Natur zu genießen. Das fühlt sich in den Wathosen auch noch ganz anders an.“

„Mir hat das mit dem Bestimmen voll Spaß gemacht. Ich habe mich wie ein Detektiv gefühlt“.